Keine Konzerte auf der Insel

Aktuelle Hinweise für die am Pfingstwochenende geplanten Konzerte auf Insel Grafenwerth Bad Honnef. Aufgrund der aktuellen Umstände werden die drei am Pfingstwochenende geplanten Konzerte „Klassik auf der Insel“ am Samstag, den 4. Juni, „Andreas Vollenweider & Friends“ am Pfingstsonntag, den 5. Juni und „Patti Smith“ am Pfingstmontag, den 6. Juni, nicht auf der Insel Grafenwerth stattfinden können.

Hierzu teilt Veranstalter Ernst-Ludwig Hartz mit:
„Der Aufbau der Bühne und der Veranstaltungstechnik hat nun anderthalb Tage stillstehen müssen. Auch im Falle eines positiven Bescheids des Oberverwaltungsgerichts Münster wird es uns zeitlich nicht mehr gelingen, die Vorbereitungen für die Konzerte rechtzeitig abzuschließen. Die Konzerte auf der Insel Grafenwerth an Pfingsten finden daher leider nicht im geplanten Rahmen statt:

Das Konzert „Klassik auf der Insel“ muss aus produktionstechnischen Gründen ersatzlos ausfallen.
Der Abend mit Andreas Vollenweider & friends wird in das Brückenforum nach Bonn-Beuel verlegt. Beginn ist dann um 20.30 Uhr.
Das Konzert von Patti Smith wird am Pfingstmontag im Palladium in Köln-Mülheim stattfinden. Das Konzert beginnt um 20.30 Uhr und findet – anders als auf der Insel geplant – ohne Bestuhlung statt.“

Kreis genehmigt Konzerte auf der Insel

Der Rhein-Sieg-Kreis hat heute die drei für das Pfingstwochenende auf der Bad Honnefer Insel Grafenwerth geplanten Konzertveranstaltungen zugelassen. Die entsprechende landschaftsrechtliche Ausnahmegenehmigung wurde erteilt.

„Wir folgen damit den Vorgaben des Verwaltungsgerichts im jüngsten Beschluss, dass ohne eine solche Genehmigung die Veranstaltungen nicht zulässig wären“, sagt Landrat Sebastian Schuster.

Die nun erteilte Genehmigung setzt sich – wie vom Gericht gefordert – im Einzelnen mit den Folgen der Konzerte auseinander. Da der Veranstalter zahlreiche Auflagen erfüllt, ist nicht mit erheblichen Beeinträchtigungen der Insel zu rechnen. So enden alle drei Konzerte um 22.00 Uhr, es findet keine „Lichtshow“ statt und zum Schutz der Fledermäuse und Vögel auf der Insel sind besondere, vorbeugende Maßnahmen festgesetzt worden.

Die drei Konzerte konnten wegen der einheitlichen Bühnen- und Sitzaufbauten als Paket genehmigt werden. „Ich hoffe, dass der BUND von weiteren Eingaben Abstand nimmt und die Konzerte auf dem parkartigen Gelände im Inneren der Insel nicht länger verhindern will. Ich bin überzeugt, dass die Natur durch diese Veranstaltungen keinen Schaden erleidet“, so Landrat Sebastian Schuster abschließend.

Für die beiden weiteren geplanten Konzerte im Juli werden erneute Einzelfall-Prüfungen stattfinden, sobald sie beantragt werden.

Sperrungen beachten

Insel Grafenwerth: Keine nennenswerten Hochwasserschäden, aber noch viel Eis auf den Wegen

Nachdem das Hochwasser am 07.02.2021 mit 7,31 Metern gemessen am Pegel Oberwinter seinen Höchststand erreicht hatte, können mit stark fallendem Wasserstand die Aufräum- und Reinigungsarbeiten erfolgen.

Das ablaufende Wasser hat nun bereits große Teile der Nordspitze wieder freigegeben, so dass erste Einschätzungen über den Zustand der Wegestrukturen und Spielinseln getroffen werden können. Nach einer Ortsbegehung zeigt sich die Nordspitze der Insel ohne größere Schäden. Wie auch an anderen Orten in unmittelbarer Nähe zum Rhein, hat das Hochwasser eine Sedimentschicht hinterlassen, die jedoch geringer ausfällt als erwartet. Erwartungsgemäß ist der Fallschutz unter den Spielgeräten nicht so stark verschmutzt, als dass er in großem Umfang ausgetauscht werden müsste. Lediglich eine Sitzbank im Bereich der Biergartenfläche ist in Schieflage geraten. Hier war der Strömungsdruck des Hauptstromes so hoch, dass die massive Bank an der strömungszugewandten Seite etwas unterspült wurde. Mit diesem Wissen kann jetzt mit wenig Aufwand entsprechend nachjustiert werden.

Alle anderen Ausstattungsgegenstände, Spielgeräte und bauliche Strukturen haben keine Schäden genommen. Auch die angewandten, standortgerechten Bepflanzungskonzepte haben den Fluten standgehalten und dafür gesorgt, dass die Böschungen und Uferbereiche nicht ausgespült wurden, erklärt Philipp Siegel vom städtischen Fachdienst Umwelt und Stadtgrün: „Das zeigt, dass die sorgfältig abgestimmte Planung und die Material- und Pflanzenauswahl im Hinblick auf die zu erwartenden Hochwässer, gut und nachhaltig ist und die erste Feuertaufe durch das Hochwasser hervorragend überstanden wurde.“

Die übrigen Arbeiten beziehen sich hauptsächlich auf die Reinigung der Wege und des Fallschutzes und den Wiedereinbau der zuvor demontierten Spielelemente, erklärt Philipp Siegel: „Die langjährige Erfahrung der Mitarbeiter des städtischen Bau- und Betriebshofes und der hervorragend ausgestattete Fuhrpark sorgen für eine geregelte Abwicklung der Arbeiten. Gereinigt wird wie üblich mit verschiedenen maschinellen Kehrbesen, speziellen Schmutzwasserpumpen und Muskelkraft.“

Eine Besonderheit bei der Reinigung gibt es nach diesem Hochwasser jedoch schon: Die derzeitige Wetterlage mit strengem Dauerfrost führt zu Verzögerungen und Problemen bei der Reinigung. Andere Kommunen und Städte im Rheintal mussten bereits Wege und Flächen in Rheinnähe sperren, da sich das ablaufende Wasser in Eisflächen verwandelt hatte. In der Regel sind die Rheinhochwasser mit milden Temperaturen und Tauwetter verbunden, eine solche Kombination aus Hochwasser und strengem Frost gab es schon lange nicht mehr.

Spaziergänger werden gebeten, die Sperrung der Nordspitze zu beachten: Die vor kurzem noch überspülten Wege sind stellenweise vereist. Da die flankierenden Grünflächen und der Boden des sogenannten Schattensaumes derzeit sehr nass sind, sollten auch die Flächen neben den Wegen nicht betreten und, wie bereits anhand von Fußspuren deutlich zu erkennen, weiter beansprucht oder zerstört werden.

Sobald sich die Wetterlage entschärft hat und es taut, können die Arbeiten wie gewohnt fortgeführt werden. th

Bad Honnef AG verlegt Versorgungsleitungen

Insel Grafenwerth Bad Honnef: Umbau geht weiter

„Grünes Juwel in neuem Glanz“. Die Umgestaltung der Insel Grafenwerth für rund 3,3 Millionen Euro soll in diesem Jahr abgeschlossen werden. Für den Inselumbau erhält die Stadt Bad Honnef dann rund zwei Millionen Euro aus Fördermitteln vom Land für Städtebauförderung. Ziel der Maßnahme ist es, die Insel attraktiver zu gestalten. Es wurden bereits Wege erneuert, Spielinseln an der Nordspitze errichtet und neue Sitz- und Aufenthaltsmöglichkeiten geschaffen. Geplant ist unter anderem auch eine Stromversorgung für zukünftige Veranstaltungen.

Für die weiteren anstehenden Umbaumaßnahmen ist es somit notwendig Versorgungsleitungen (Gas, Strom und Wasser) zu erneuern. Die Bad Honnef AG (BHAG) wird mit den Arbeiten am 18. Januar 2021 beginnen. Die einzelnen Maßnahmen sind mit der Stadt Bad Honnef sowie dem Rhein-Sieg-Kreis abgestimmt. 

Die geplante Fertigstellung des Bauvorhabens ist für Ende März 2021 geplant. Wir bitten um Verständnis, dass aufgrund der Witterungsverhältnisse sowie der aktuellen Corona-Situation derzeit nicht absehbar ist, ob dieser Termin einzuhalten ist. Während der Bauphase, ist mit erheblichen Einschränkungen zu rechnen. Je nach Bauabschnitt kann es zu Behinderungen beim Zugang sowie bei der Nutzung der Inselanlage kommen. Die Zufahrt für Feuerwehr, Rettungsdienst, Polizei und Ordnungsamt wird zu jeder Zeit möglich sein. Schüler, die das Gymnasium Nonnenwerth besuchen, haben weiterhin Zugang zur Insel und somit zur Rheinfähre. Daniela Paffhausen

Bad Honnef`s „Grünes Juwel“neu erleben

Erster Rundgang auf der Insel vor der Teileröffnung am 18. August 

Foto: Der Planer (l.) und der Bürgermeister: Stolz auf ihr „Juwel“

Das neue Grün im alten Bestand ist angewachsen, die neuen Wege sind gebaut und auch die Spielangebote und Sitzbänke sind fertiggestellt, geprüft und bereit zur Benutzung: Die Landschaftsbauarbeiten im ersten Bauabschnitt auf der Nordspitze der Insel Grafenwerth stehen kurz vor dem Abschluss. Die verbleibenden Bauarbeiten beschränken sich auf einen kleinen Teilbereich des ersten Bauabschnitts. Daher hat die Stadt Bad Honnef eine Teileröffnung des Bauabschnitts an der Nordspitze einschließlich der neuen Wege, Freizeit- und Spielangebote für die Öffentlichkeit ab Dienstag, 18. August 2020 beschlossen.

Über den Sachstand der Arbeiten im ersten Bauabschnitt und die geplante Teileröffnung informierten Bürgermeister Otto Neuhoff, Fabiano Pinto als Geschäftsbereichsleiter für den Städtebau, Carolin Böhm, Leiterin des Fachdienstes Umwelt und Stadtgrün, sowie Vertreter des Planungsbüros RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten im Rahmen eines Pressegesprächs auf der Nordspitze.

„Mit der angekündigten Teileröffnung des ersten Bauabschnitts auf der Nordspitze erhalten die Bürgerinnen und Bürger einen ersten und zugleich umfassenden Eindruck in die nachhaltige, hochwertige und naturnahe Erhöhung der Aufenthaltsqualität auf der Insel und ihrer insgesamt drei Bauabschnitte. Der nördliche Teil der Insel wird damit zu einem Ort der Begegnung und des Miteinanders“, so Bürgermeister Neuhoff.

Derzeit finden noch letzte Tiefbauarbeiten im Umfeld des in der Saison 2020 noch geschlossenen Inselcafes statt: Im Zuge der Vorbereitungen der Baumaßnahmen hatte die Stadt Bad Honnef Bodengutachten, Suchschlitze und diverse Kamerabefahrungen auf der Nordspitze durchführen lassen. Dabei ergaben die Bodengutachten, dass bestimmte Bereich der Insel einst als grüne, wilde Müllkippe genutzt worden sein müssen. Massiv belastete und verschmutze Böden wurden abgefahren und durch neues Substrat ersetzt. Erst danach konnten die Tiefbauarbeiten an der Baustellenzufahrt zur Nordspitze beginnen. Bei diesen Tiefbauarbeiten im Bereich des Inselcafes wurden alte Fundamente sowie stillgelegte Kanalleitungen und Schächte entdeckt, die bislang in keinen Planunterlagen verzeichnet waren und nun entfernt sind, sodass nach dieser notwendigen ökologischen Sanierung des Untergrunds die verbleibenden Tiefbauarbeiten zügig abgeschlossen werden können.

Begonnen hatten die Landschaftsbauarbeiten zum ersten Bauabschnitt auf der Insel Grafenwerth am 24. Januar 2020. Das Grünanlagenprojekt ist Teil des Förderprogramms „Zukunft Stadtgrün“ aus der Förderkulisse der Städtebauförderung. Mit Unterstützung des Fördergebers wurden unter anderem neuen Spielangebote für Kinder unterschiedlichen Alters, ein barrierefreies Wegenetz sowie neue Sitz- und Aufenthaltsmöglichkeiten geschaffen. Flankiert werden die neu geschaffenen Angebote durch neue und aufgewertete Vegetationsflächen. Erarbeitet wurden die Spielangebote u.a. im Rahmen eines Werkstattverfahrens, welches durch die Fachdienste Kinder und Jugend sowie Umwelt und Stadtgrün der Stadt Bad Honnef durchgeführt wurden.

Dabei waren die Weichen für das Projekt „Grünes Juwel in neuem Glanz“ bereits im Jahr 2015 mit der Absage der Bewerbung um die Landesgartenschau 2020 gestellt worden.

Wurzeln dieser standortgerechten, ökologisch wertvollen Bepflanzung tragen aktiv zum Hochwasserschutz auf der Insel bei.“

Neue Wege vereinen Barrierefreiheit und Natur- und Landschaftsschutz

Natur- und Landschaftsschutz sowie die Barrierefreiheit standen bei der aufwendigen Planung und dem Bau der Wege an erster Stelle, erklärt Carolin Böhm, Leiterin des Fachdienstes Umwelt und Stadtgrün der Stadt Bad Honnef: „Barrierefreiheit ist heute eine Grundvoraussetzung, um mit öffentlicher Förderung neue Wege erreichten zu können. Dazu gehört, dass der Belag eben, stufenfrei und möglichst rutschsicher zu gestalten ist.“ Aufgrund der Abstände zu den Baumwurzeln, der Sicherheit vor Auswaschungen durch Hochwasser und den Anforderungen für die Befahrbarkeit durch das Wasser- und Schifffahrtsamt, das auf der Insel Betriebsflächen unterhält, und den städtischen Bauhof, wurde der neue Rundweg an der Außenkante des ersten Bauabschnitts in solider Bauweise errichtet, erklärt die Fachdienstleiterin: „Überall dort, wo Baumwurzeln angetroffen wurden oder zukünftig unter einem neuen Weg leiden würden, sowie zwischen dem neuen Rundweg kommt die sogenannte wassergebundene Decke zum Einsatz.“

Neues Grün im alten Bestand

Seit Januar 2020 wurden im Bereich des ersten Bauabschnitts an der Nordspitze Baumpflegemaßnahmen und auch vereinzelte Baumfällungen vorgenommen. In den Folgemonaten gab es diverse Ersatz- und Neupflanzungen standortgerechter Bäume. Am Hang der Rampe zur Inselbrücke ist in den vergangenen Monaten ein geschützter Bereich mit Wildkräutern und Stauden angelegt worden. Neu ist auch der sogenannte „Schattensaum“: Das grüne Band heimischer Kräuter und Gräser ist ein artenreicher Lebensraum für Insekten und zugleich ein grüner Zaun, der die neuen Wege flankiert, das natürliche Vorkommen an Brennnesseln bereichert und zu den geschützten Bereichen auf der Nordspitze abgrenzt.

Zufrieden mit der Gerichtsentscheidung

Grafenwerth: Kreisverwaltung und Stadt zufrieden

Positiv haben sich Kreis und Stadt zum Beschluss des Verwaltungsgerichts Köln zur Umgestaltung der Insel Grafenwerth geäußert. Das Gericht hatte den 1. Bauabschnitt, der insbesondere den Um- und Neubau der Wege an der Nordspitze und der Spielplätze beinhaltet und seit längerem im Bau ist, nicht beanstandet und den vom BUND in diesem Eilverfahren beantragten Baustopp abgelehnt. „Damit haben die bisherigen Baumaßnahmen Rechtssicherheit gewonnen“, so Bad Honnefs Bürgermeister Otto Neuhoff. „Das Gericht hat den hohen Erholungsdruck und die daraus folgenden Planungserfordernisse ausdrücklich als Gründe für eine Befreiung von den Landschaftsschutz-Verboten anerkannt“, zeigt sich Landrat Sebastian Schuster zufrieden.

Beim noch folgenden 2. und 3. Bauabschnitt hält das Verwaltungsgericht dagegen die geplante Sitzstufenanlage am westlichen Ufer für einen so gravierenden Eingriff, dass mit diesen Maßnahmen zunächst nicht begonnen werden darf. Auch zur sog. Veranstaltungswiese im 3. Bauabschnitt hat das Gericht Zweifel an der Verträglichkeit geäußert und bis zur weiteren Entscheidung im eigentlichen Klageverfahren den Beginn der Realisierung unterbunden.

„Ich bin sicher, dass wir die vom Verwaltungsgericht noch aufgeworfenen Fragen im weiteren Verfahren werden klären können“, so Otto Neuhoff weiter.

„Das Verwaltungsgericht hatte schon während des Eilverfahrens zu erkennen gegeben, dass man bei Verzicht auf die Sitzstufenanlage mit dem Gesamtpaket einverstanden sein könne“, so Landrat Sebastian Schuster. „Insofern ist der jetzige Beschluss, der ebenfalls in diese Richtung weist, folgerichtig. Wir werden nun prüfen, wie wir die verbliebenen zwei offenen Punkte des Gerichts ausräumen können.“ rsk

Klaus Wegner sieht Alternative

Inselprojekt kann ohne Mehrkosten und besserem Klima-, Natur- und Artenschutz erfolgreich werden“

Chancen für eine Vereinbarung mit dem BUND, eine Veränderung geplanter Maßnahmen und eine Kompensation gestiegener Kosten wurde leider bisher nicht genutzt. Bisher bemüht sich die Verwaltung allerdings nur um die Durchsetzung und Rechtfertigung ihrer Planung. 

Von der Intensivierung der Inselnutzung und der Bebauung des Stadtgartens, des Hockeyplatzes und des Sportplatzes der Gesamtschule, die vom Bürgermeister und von CDU, Bürgerblock und FDP verfolgt werden, kann kein Beitrag zu einer nachhaltigen ökologischen, sozialen und ökonomischen Entwicklung der Stadt erwartet werden. Seit Jahren wird von den Grünen als notwendige Ergänzung zum integrierten Stadtentwicklungskonzept ein Klimaschutzkonzept und ein Mobilitätskonzept gefordert, das Emissionsreduzierung anstrebt und auch die Bedingungen für den Radverkehr verbessert. Leider liegt beides bis heute nicht vor. 

Der Zustand und die Attraktivität der Insel könnten auch ohne Eingriffe in die weitgehend naturbelassene Nordspitze verbessert werden. Priorität sollten dabei nicht die Erweiterung gestalteter Flächen, die Intensivierung der Freizeitnutzung und die Vermarktung der Insel haben, sondern eine Qualitätsverbesserung vorhandener Wege, Plätze und Einrichtungen und ein Beitrag zum Klima-, Natur- und Artenschutz. 

Richtig ist, dass alle Fraktionen dem Inselprojekt im Rat und Planungsausschuss zugestimmt haben. Richtig ist allerdings auch, dass es aus der Fraktion der Grünen Bedenken und Anregungen gab, die von der Verwaltung ignoriert wurden. Ich habe jedenfalls in keiner Sitzung dem Projekt zugestimmt und bereits bei Antragstellung hinterfragt, ob das Projekt zur Umgestaltung der Insel den Zielen des Förderprogramm „Zukunft Stadtgrün“ (z. B. Verbesserung grüner Infrastruktur, der Wohnqualität und des Stadtklimas) und der Priorität der Förderung (Begrünung von Stadtquartieren mit verdichteten baulichen Strukturen) entspricht. Zur Bewilligung des beantragten Projekts könnte beigetragen haben, dass Bad Honnef für verlorengegangene Bewerbung um Landesgartenschau eine Entschädigung erhalten sollte. 

Die Aussage der Verwaltung, dass es keine neuen Erkenntnisse zu dem Inselprojekt gebe, trifft zumindest in Bezug auf die Kostenentwicklung nicht zu. Bereits die Kostensteigerung von ca. 30 % beim 1. Bauabschnitt verändert die Kostenplanung. Bei einer entsprechenden Kostensteigerung für die weiteren Bauabschnitte könnte sich der Eigenanteil für die Stadt von 1,3 Mio. € auf über 2 Mio. € erhöhen. Die Verwaltung und Ratsmehrheit haben sich gegen die Aufhebung der Ausschreibung für den 1. Bauabschnitt ausgesprochen, die aufgrund der Mehrkosten für die angebotenen Leistungen möglich war. Sie haben auch den Einspruch gegen diese Entscheidung abgelehnt. 

Eine Kostensenkung könnte im 1. Bauabschnitt bereits durch den Verzicht auf die geplanten Wege und Spielinseln im nördlichen Teil der Insel erreicht werden. Dies könnte sich auch positiv für den Klima-, Natur- und Artenschutz auswirken. Außerdem könnten hohe Folgekosten für die Baumpflege zur Gewährleistung der Verkehrssicherheit auf neu angelegten Wegen und Spielplätzen vermieden werden.

Freiwerdende Mittel, durch den Verzicht auf neue Spielinseln und Wege im Bereich der Nordspitze, könnten genutzt werden, um den vorhandenen Spielplatz und die Ballspielflächen aufzuwerten. Dies könnte z. B. durch weitere attraktive Spielgeräte und ergänzenden Sonnenschutz (Bäume und/oder Sonnensegel) erreicht werden. 

Der Spielplatz wurde erst 2009 bis 2011 mit viel Engagement des Stadtelternrats und Spenden in Höhe von ca. 35.000 Euro neugestaltet. Er wurde vor 7 Jahren im Spielplatztest des General-Anzeigers als Vorzeige-Spielplatz beschrieben. Kindern bietet er interessante, sichere und langlebige Spielgeräte, Eltern Entspannung und Sichtbeziehungen zum Rhein und Jugendlichen auf den naheliegenden Spielfeldern die Möglichkeit sportlich aktiv zu sein. Kritik betrifft vor allem die Pflege und den Zustand der Flächen unter Basketballkörben (Wasserpfützen, Matsch) und Spielgeräten (Vertiefungen). 

Auf die Aufstellung neuer, einheitlich designter Bänke an der Rheinpromenade könnte auch verzichtet werden, da die vorhandenen Bänke viel genutzt, bequem, robust und in einem recht guten Zustand sind. Im Projekt sind für Mobiliar (neue Spiel- und Sportgeräte, Bänke, Fahrradständer und Abfallbehälter) fast 800.000 Euro geplant. 

Freiwerdende Mittel könnten auch genutzt werden, um eine Entsiegelung aller bestehenden Wege, die asphaltiert und im schlechten Zustand sind, zu erreichen. Damit könnte auch ein attraktiver, barrierefreier Rundweg geschaffen werden. Bisher ist nur eine Entsiegelung des Weges an der Rheinpromenade geplant.

Auch die Aussage, dass Nachbesserungen lediglich zur Lage der Fahrradstell-plätze angeregt wurden und nur die Frage aufgeworfen wurde, ob die auf 3,5 m verringerte Breite ausreichen würde, ist eine sehr verkürzte Darstellung.

Fachleute und das Verwaltungsgericht werden beurteilen, ob es einen Konflikt mit dem Natur- und Artschutz gibt. Die Verwaltung könnte sich bereits darauf einstellen, dass auch damit neue Erkenntnisse gewonnen werden, die eine Änderung geplanter Maßnahmen erfordern. 

Auch die Aussage, dass das Land die Frist für die Umsetzung setzt, entspricht nicht ganz der Realität. Die Stadt hat mit dem Projektantrag einen Zeit-, Kosten- und Arbeitsplan eingereicht und selbst das geplant Projektende definiert. In be-gründeten Fällen ist eine Verlängerung der Projektlaufzeit ebenso wie die Ver-schiebung der jährlich geplanten und genehmigten Mittel möglich. Diese müssen gut begründet und rechtzeitig beantragt werden. Allerdings erhöht sich die Förderung damit nicht. Ebenso ist eine Änderung geplanter Maßnahmen möglich. Zum Beispiel, wenn sich die Stadt und der BUND darauf verständigen. Gut vor-stellbar ist, dass entsprechende Veränderungen, die sich positiv auf den Klima-, Natur – und Artenschutz auswirken und eine Kostensteigerung vermeiden, von der Bezirks- und Landesregierung begrüßt und bewilligt werden. Damit könnte sich auch die Zustimmung in der Bevölkerung zum Inselprojekt erhöhen. 

Der Verzicht auf geplante Eingriffe in die Natur und die Qualitätsverbesserung des Vorhandenen kann ein Gewinn für die Stadt, die Menschen und die Natur sein. 

Klaus Wegner, Bad Honnef

Insel Grafenwerth: Kein vorläufiger Baustopp

Das Verwaltungsgericht Köln hat den Antrag des BUND auf sofortigen Baustopp abgelehnt. Die Stadt Bad Honnef schließt sich der Darstellung und Bewertung des Rhein-Sieg-Kreises vollumfänglich an. Bürgermeister Otto Neuhoff sagte: „Wir begrüßen die Entscheidung des Gerichts. Dadurch wurde weiterer Schaden von der Stadt erst einmal abgewendet. So können die Bau- und Pflanzarbeiten nun fortgesetzt werden.“

Zahlen Daten Fakten

Neupflanzung von 15 standortgerechten, heimischen und klimastabilen Bäumen

Neuanlage von 6.000 Quadratmetern artenreiche Auenwiese

Neuanlage von 550 Quadratmetern blütenreicher Schattensaum

Neuanlage von 5 Nistkästen für Halbhöhlenbrüter und 5 Nistkästen für höhlenbrütende Vögel sowie 5 Großraumquartiere für Fledermäuse

Schutz und Stärkung ökologische wertvoller Vegetationsbestände auf der Südspitze

Schutz und Stärkung der natürlichen Ostuferzone und des Biotopverbunds

Rückbau von 1.700 Quadratmetern versiegelter Wegeflächen, vor allem im Bereich Uferpromenade

Neuerrichtung von 4 Spielinseln für Kinder und Jugendlichen unterschiedlichen Altersklassen

Umwandlung bestehender Wege in barrierefreier Bauweise

Der Baumbestand bleibt im jetzigen Umfang auf der Nordspitze erhalten.

Vorbereitende Prüfungen und Untersuchungen für das Projekt

–       Flächenuntersuchung durch den Kampfmittelräumdienst

–       Erstellung eines Bodengutachtens

–       Erstellung einer Artenschutzprüfung der Stufen I und II – mit umfangreichen Untersuchungen der Vögel und Fledermäuse in 2018

–       Erstellung eines Landschaftspflegerischen Begleitplans, inkl. einer Biotoptypenkartierung und einer Eingriffs- und Ausgleichsbilanzierung

–       Erstellung einer FFH- Verträglichkeitsprüfung

Insel Grafenwerth: Verwaltungsgericht lehnt vorläufigen Baustopp weiter ab

Das Verwaltungsgericht Köln lehnt einen Stopp der laufenden Arbeiten auf der Insel Grafenwerth per Zwischenentscheidung weiterhin ab. Der BUND hatte gefordert, das Gericht solle diese bereits zu Beginn des Rechtsstreits geäußerte Auffassung überdenken. Dem folgte das Gericht jedoch nicht. Der BUND habe nicht glaubhaft gemacht, dass die Fortsetzung der Bauarbeiten zu schweren Schäden führen würden, die nicht mehr rückgängig zu machen seien. Es komme entgegen der Auffassung des BUND nicht darauf an, jegliche Veränderung zu verhindern. Entscheidend sei, dass der Naturhaushalt in der Lage sei, seine früheren Funktionen wieder zu übernehmen, wenn sich herausstellen sollte, dass die durchgeführten Maßnahmen wieder rückgängig gemacht werden müssten. Das sei nach Überzeugung des Gerichts der Fall.

So sei der Boden, auf dem die derzeitigen Erdarbeiten stattfinden, zu einem Großteil künstlich aufgeschüttet worden, so dass diese Arbeiten keinen natürlichen Boden betreffen. In den übrigen Bereichen werde der Oberboden separat zwischengelagert und könne bei Bedarf wieder aufgebracht werden. Auch seien keine unumkehrbaren Schädigungen der Vegetation zu befürchten, denn der Nordteil der Insel Grafenwerth werde von Brennnessel-Beständen dominiert, die sich schnell regenerieren könnten.

Das Gericht kündigte abschließend an, sich um eine Entscheidung im noch laufenden Eilverfahren in den nächsten vier Wochen zu bemühen. Erst dann werde endgültig entschieden, ob die Klage des BUND in der Hauptsache dazu führt, dass die Bauarbeiten bis zu einem finalen Urteil ruhen müssten.

Die Kreisverwaltung begrüßt diese erste Entscheidung des Gerichts: „Die Ausführungen des Gerichts heben sich wegen ihrer Sachlichkeit von der Dramatik ab, die der BUND zu erzeugen versucht“, so Umweltdezernent Christoph Schwarz. cp

„Grünes Juwel“ Bad Honnef

Baumaßnahme Insel Grafenwerth wird planmäßig fortgesetzt

Der Rhein-Sieg-Kreis hat als zuständige Untere Naturschutzbehörde dem Antrag der Stadt Bad Honnef auf Anordnung der sofortigen Vollziehung der Projektarbeiten auf der Insel Grafenwerth stattgegeben. Somit kann das Förderprojekt „Grünes Juwel in neuem Glanz“ planmäßig weitergehen.

Ein erheblicher Schaden für die Stadt Bad Honnef und ihre Bürgerinnen und Bürger wird hierdurch abgewendet. Im Vorfeld des Projektes sind bereits Planungskosten von mehreren 100.000 Euro angefallen. Der Verlust von zwei Millionen Euro Fördermittel könnte die Folge sein, denn das Förderprojekt hat eine enge Zeitschiene.

Die Umgestaltung der Insel Grafenwerth erfolgt ihrer Ausweisung gemäß als Landschaftsschutzgebiet. Der Schutz der Landschaft wird unter naturwissenschaftlich-ökologischen als auch kulturell-sozialen Gesichtspunkten definiert. Die Konzeption dient deshalb auch, um die Insel als ansprechenden Erholungsraum zu erhalten.

Die Errichtung zeitgemäßer neuer Spiel- und Sportangebote für Kinder und Jugendliche und die Anlage neuer Bereiche tragen verstärkt dem Naturschutz Rechnung. Entsiegelung von Flächen, standortgerechte und klimastabile Bäume, das Anlegen von artenreichen Blühwiesen, das Anbringen von Brut- und Nistkästen leisten einen aktiven Beitrag zum Naturschutz.

Einstimmig wurde das Förderprojekt sowohl im Ausschuss für Stadtentwicklung, Planen und Bauen sowie dem Rat der Stadt Bad Honnef beschlossen und von allen Fraktionen mitgetragen.

Die Insel Grafenwerth wurde seit hundert Jahren vom Menschen zur Erholung genutzt. Die dort vorhandenen Baumbestände von Pappeln und Weiden sind in ihrem Lebenszyklus am Ende angelangt. Die bereits durchgeführten Baumpflegearbeiten und Baumfällungen sind aus verkehrssicherungspflichtigen Gründen zwingend notwendig. Auch in den nächsten Jahren werden überalterte Bäume gefällt werden müssen.

Zahlen Daten Fakten

Neupflanzung von 15 standortgerechten, heimischen und klimastabilen Bäumen

Neuanlage von 6.000 Quadratmetern artenreiche Auenwiese

Neuanlage von 550 Quadratmetern blütenreicher Schattensaum

Neuanlage von 5 Nistkästen für Halbhöhlenbrüter und 5 Nistkästen für höhlenbrütende Vögel sowie 5 Großraumquartiere für Fledermäuse

Schutz und Stärkung ökologische wertvoller Vegetationsbestände auf der Südspitze

Schutz und Stärkung der natürlichen Ostuferzone und des Biotopverbunds

Rückbau von 1.700 Quadratmetern versiegelter Wegeflächen, vor allem im Bereich Uferpromenade

Neuerrichtung von 4 Spielinseln für Kinder und Jugendlichen unterschiedlichen Altersklassen

Umwandlung bestehender Wege in barrierefreier Bauweise

Der Baumbestand bleibt im jetzigen Umfang auf der Nordspitze erhalten.

Vorbereitende Prüfungen und Untersuchungen für das Projekt

–       Flächenuntersuchung durch den Kampfmittelräumdienst

–       Erstellung eines Bodengutachtens

–       Erstellung einer Artenschutzprüfung der Stufen I und II – mit umfangreichen Untersuchungen der Vögel und Fledermäuse in 2018

–       Erstellung eines Landschaftspflegerischen Begleitplans, inkl. einer Biotoptypenkartierung und einer Eingriffs- und Ausgleichsbilanzierung

–       Erstellung einer FFH- Verträglichkeitsprüfung. cp

Foto: Udo Reitz

Landschaftsbauarbeiten auf der Insel Grafenwerth beginnen

 Ab 24. Januar 2020 beginnen die Landschaftsbauarbeiten zum ersten Bauabschnitt auf der Insel Grafenwerth. Hierzu gehören auch Baumfällungen und Baumpflegemaßnahmen. Die Arbeiten umfassen zunächst die Nordspitze der Insel und werden bis voraussichtlich Mitte Mai andauern. Teile der Nordspitze werden in diesem Zeitraum für die Besucherinnen und Besucher abgesperrt werden müssen. 

Die Baumaßnahmen sind Teil des Förderprojektes Zukunft Stadtgrün aus der Förderkulisse der Stadtbauförderung. Errichtet werden unter anderem neue Spielangebote für Kinder unterschiedlichen Alters, ein barrierefreies Wegenetz sowie neue Sitz- und Aufenthaltsmöglichkeiten. Entlang der neuen Wege werden standortgerechte neue Vegetationsflächen angelegt.

Weitere Fragen beantwortet bei der Stadt Bad Honnef Carolin Böhm, Leiterin Fachdienst Umwelt und Stadtgrün, Telefon 02224/184-205, E-Mailcarolin.boehm@bad-honnef.de